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Unconscious Bias – Intuition ist nicht immer zuverlässig

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„Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil“ (Albert Einstein)

Unconscious Bias sind unbewusste kognitive Verzerrungen und andere unbewusste Denkmuster, die tief verwurzelt sind und unser alltägliches Verhalten beeinflussen. Unconscious Bias führen zu Stereotypisierungen. Beginnen wir diesen Annahmen Glauben zu schenken, entwickeln sich daraus Vorurteile. Auf diesen Prozess folgt eine Bewertung (positive oder negativ) und wenn wir diese mit einer Verhaltensreaktion ausdrücken, kann das zu Ungleichbehandlungen von einzelnen Personen oder Gruppen führen und diskriminieren.

Ein konstruktiver Umgang mit „Unconscious Bias“ und „Diversity“ sind daher in unserer komplexen, globalen und agilen Welt wichtiger Angelpunkt für wertschätzendes und erfolgreiches Miteinander. Inspiriert von dem interaktiven Schulprojekt „Triff dein Vorurteil“, initiiert und geleitet von Hilarija Locmele und Christina Schmideder (prosinn), stellen wir Euch nachfolgend ein Schülerinterview mit Radoslav Ganev, Politikwissenschaftler und Gründer des Studierendenverbandes der Sinti und Roma in Deutschland vor. Wir laden Euch ein, Radoslav Ganev und seine persönliche Haltung zu Vorurteilen, deren Komplexität und Vielschichtigkeit, persönlich kennen zu lernen.


Interview „Triff dein Vorurteil“ mit Radoslav Ganev

In dem Video spricht Radoslav auch von Diskriminierung im Bewerbungsprozess. Wie kommt es dazu?

Unconscious Bias treten nicht nur auf der persönlichen Ebene auf, sondern auch im Unternehmen: in Teams, in der Unternehmenskultur, im Bewerbungsprozess. Es entstehen Rollenbilder, Machtstrukturen und implizite Normen, die es gilt, kritisch zu überprüfen, denn sie entscheiden oft mit, wer z.B. zum Bewerbungsgespräch eingeladen wird, in einem Meeting mehr gehört wird oder auch, wem eine Beförderung zuteil wird. Ein weiteres Beispiel für Unconscious Bias im Unternehmen sind die „Similarity Bias“. Denn Menschen präferieren Ähnlichkeiten. Similarity Bias können dann dazu führen, dass bestimmte Bewerber:innen aufgrund von Sympathie oder Ähnlichkeit zum/r Interviewpartner:in und nicht wegen ihrer Qualifikation bevorzugt werden.
Wir alle kennen die Genderbias, wenn unbewusste geschlechterbezogene Wahrnehmungen und Einstellungen bestehen, weil gewisse Attribute als „männlich“ oder „weiblich“ wahrgenommen werden. Dies kann dazu führen, dass Stellen und Positionen nicht nach Eignung, sondern nach Geschlecht besetzt werden.

Was lernen wir im „Triff dein Vorurteil“ Interview mit Radoslav?

Intuition ist nicht immer zuverlässig! Deshalb:

• Versuchen wir, unbewusste Vorurteile (Unconscious Bias) bei uns und im Unternehmen zu identifizieren und wahrzunehmen

• Hinterfragen wir unsere eigenen Denkmuster und die Muster in unseren Unternehmen

• Und wird uns ein Unconscious Bias bewusst, kann dieser aufgelöst oder reduziert werden

Es lohnt, einen Blick auf unsere Unconscious Bias zu werfen, denn das fördert die Diversität in unseren Unternehmen!

Diversität steht für eine positive Betrachtung personeller Vielfalt. Wir sind davon überzeugt: Gelebte Diversität, Akzeptanz und Wertschätzung von Diversität – u.a. bezogen auf die interkulturelle, mehrgenerationale, interdisziplinäre und genderübergreifende Zusammenarbeit – miteinander zu lernen und weiterzuentwickeln ist ein wichtiger Stepping Stone für den persönlichen wie auch den Unternehmenserfolg.

Unsere Expertin Christiena Kirchhoff steht Euch zum Thema „Unconsious Bias & Diversity“ gerne im persönlichen Remote-Talk am 03.05.2022 um 17:00 – 18:00 Uhr zur Verfügung.


Christiena Kirchhoff

Das interaktive Projekt „Triff dein Vorurteil“, initiiert und geleitet von Hilarija Locmele und Christina Schmideder wurde gefördert vom Stadtjugendamt München und Netzwerk Interaktiv und ist eine Kooperation mit DOK.education, dem Bildungsprogramm des DOK.fest München. Bei Interesse: Der Workshop „Triff dein Vorurteil“ ist weiterhin für Schulen und Vereine buchbar. Ansprechpartnerin ist die Projektleiterin Christina Schmideder unter christina@soulkino.de